Schöne Liebesgedichte für Romantiker
Poesie ist die Sprache der Liebe. Schon vor hunderten von Jahren drückten Dichter ihre Gefühle in Form von Gedichten aus. Ja überhaupt ist die Liebe eines der Hauptthemen von Dichtung und Literatur. Schöne Liebesgedichte von bekannten Schriftstellern und anderen Verfassern haben wir deshalb auf dieser Seite zusammengestellt. Schließlich wollen wir Ihnen die schöne Liebeslyrik nicht vorenthalten.
Gestalten Sie ganz stilecht einen selbst geschriebenen Brief mit einem romantischen Gedicht, verschicken Sie das Liebesgedicht per Mail, SMS oder im Chat. Wenn es um die Liebe geht, ist alles erlaubt. Liebesgedichte können auch als Glückwünsche zur Hochzeit, auf den Einladungskarten oder der Danksagung einen schönen Platz finden.
Liebeslyrik und romantische Gedichte
Die Liebste nahm mit Lächeln Den Fächer in die Hand; Sie wollte Kühlung fächeln Auf meiner Wange Brand.
Wie sie mich angelächelt, Wie sie mich angelacht! Da ward, so angefächelt, Der Brand erst angefacht.
Friedrich Rückert (1788-1866), deutscher DichterFreudvoll Und leidvoll, Gedankenvoll sein, Hangen Und bangen.
In schwebender Pein, Himmelhoch jauchzend, Zum Tode betrübt; Glücklich allein Ist die Seele, die liebt.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), deutscher DichterOftmals lehnt sich der Verstand Hin an meines Herzens Pforte, Wie ein Lauscher an der Wand Denkt er sich am rechten Orte.
Wie's ihm bangt nach jedem Ton, Wie er lauscht mit spitzen Ohren! Nichts als Rätsel sind sein Lohn, All sein Mühen ist verloren.
O wie wüßt' er doch so gern, Was die Liebe drinnen treibet! Doch er steht ihr viel zu fern, Lieb' ihm stets Geheimnis bleibet.
Hoffmann von Fallersleben (1798-1874), deutscher DichterMir ist, als müsst' ich immer sagen: Ich liebe dich, Und mag nicht auszusprechen wagen: Ich liebe dich. Die Maienlüfte säuseln wieder, Ich lausche hin, Und alle Blütenzweige klagen: Ich liebe dich. Der Sang der Vögel ist erwachet, Ich lausche hin, Und alle Nachtigallen schlagen: Ich liebe dich. So frag' die Lüfte, frag' die Blumen, Die Vögel all, Vielleicht, dass sie für mich dir sagen: Ich liebe dich. Ich wandle fern von dir und habe Nur einen Trost In diesen schönen Frühlingstagen: Ich liebe dich.
Hoffmann von Fallersleben (1798-1874), deutscher DichterNicht ihres Lächelns holder Zauber war's, nicht ihres Wesens schöner Außenschein, die Reize nicht, die auf der Wange schweben, selbst nicht der Glanz der göttlichen Gestalt: Es war ihr tiefstes und geheimstes Leben, was mich ergriff mit heiliger Gewalt, wie Zaubers Kräfte unbegreiflich weben.
Die Seelen schienen ohne Worteslaut, sich ohne Mittel geistig zu berühren, als sich mein Atem mischte mit dem ihren; fremd war sie mir und innig doch vertraut, und klar auf einmal fühlt' ich's in mir werden: Die ist es oder keine sonst auf Erden!
Friedrich Schiller (1759-1805), deutscher Dichter
Das Liebesgedicht hat eine lange Tradition
Liebesgedichte gab es wohl schon immer. Zumindest so lange wie es Menschen gibt, die sich ineinander verlieben. Über die Schönheit der Liebe oder die Liebesqualen gibt es daher unzählige Gedichte und vor allen Dingen Lieder, die mit ihrer Strophenform und ihrem Rhythmus schließlich nichts anderes sind als ein vertontes Liebesgedicht.
Überliefert sind Liebesverse, die die Jahrtausende überstanden haben, nämlich aus der Entstehungszeit der Bibel. Auch in der Antike, dem Mittelalter und aus vielen weiteren Epochen gibt es Gedichte und Verse, die die Beziehung zwischen Mann und Frau in all ihren Facetten thematisieren.
Gedichte über die Liebe sind und waren Kunstwerke, die für alle Bevölkerungsschichten eine Bedeutung hatten. Als Volkslied sind romantische Gedichte in vielfacher Form überliefert.
Liebesgedichte von Männern und Frauen
Ein ganzer Himmel war mir einst beschieden, Als deinen schönen Leib mein Arm umfangen; Der Frühling blühte, und die Lerchen sangen, Und in dies heiße Herz ergoß sich Frieden.
Heinrich Leuthold (1827 - 1879) , schweizer DichterWie er wolle geküsset sein
Nirgends hin als auf den Mund: da sinkts in des Herzen Grund; nicht zu frei, nicht zu gezwungen, nicht mit gar zu fauler Zungen.
Nicht zu wenig, nicht zu viel: beides wird sonst Kinderspiel. Nicht zu laut und nicht zu leise: bei der Maß ist rechte Weise.
Nicht zu nah, nicht zu weit: dies macht Kummer, jenes Leid. Nicht zu trucken, nicht zu feuchte, wie Adonis Venus reichte.
Nicht zu harte, nicht zu weich, bald zugleich, bald nicht zugleich. Nicht zu langsam, nicht zu schnelle, nicht ohn Unterscheid der Stelle.
Halb gebissen, halb gehaucht, halb die Lippen eingetaucht, nicht ohn Unterscheid der Zeiten, mehr alleine denn bei Leuten.
Küsse nun ein jedermann, wie er weiß, will, soll und kann! Ich nur und die Liebste wissen, wie wir uns recht sollen küssen.
Paul Fleming (1609-1640), deutscher Lyriker des BarockWie süß du meiner Seele bist, Ich weiß es nicht zu sagen! Was still in meinem Innern sprießt, Will nicht ans Licht sich wagen. Vom Lenze, der in meiner Brust Geweckt ein neues Leben, Vermag ich, wollend und bewusst, Den Schleier nicht zu heben.
Es sei! Wozu versucht ich auch Ihn absichtsvoll zu lüften? Du merkst den warmen Frühlingshauch An seinen linden Düften. In meinen feuchten Augen siehst Du Licht des Morgens tagen - Wie süß du meiner Seele bist Brauch ich dir nicht zu sagen!
Betty Paoli (1814-1894), österreichische SchriftstellerinIch liebe dich, weil ich dich lieben muss; Ich liebe dich, weil ich nichts anders kann; Ich liebe dich nach einem Himmelschluss; Ich liebe dich durch einen Zauberbann.
Dich lieb ich, wie die Rose ihren Strauch; Dich lieb ich, wie die Sonne ihren Schein; Dich lieb ich, weil du bist mein Lebenshauch; Dich lieb ich, weil dich lieben ist mein Sein.
Friedrich Rückert (1788-1866), deutscher DichterIch bin so glücklich von deinen Küssen, Dass alle Dinge es spüren müssen. Mein Herz in wogender Brust mir liegt, Wie sich ein Kahn im Schilfe wiegt. Und fällt auch Regen heut ohne Ende, Es regnet Blumen in meine Hände. Die Stund, die so durchs Zimmer geht, Auf keiner Uhr als Ziffer steht; Die Uhr zeigt heute keine Zeit, Sie deutet hinaus in die Ewigkeit.
Max Dauthendey (1867-1918), deutscher DichterSo wahr die Sonne scheinet, So wahr die Wolke weinet, So wahr die Flamme sprüht, So wahr der Frühling blüht; So wahr hab ich empfunden, Wie ich dich halt umwunden: Du liebst mich, wie ich dich, Dich lieb ich, wie du mich. Die Sonne mag verscheinen, Die Wolke nicht mehr weinen, Die Flamme mag versprühn, Der Frühling nicht mehr blühn! Wir wollen uns umwinden Und immer so empfinden: Du liebst mich, wie ich dich; Dich lieb ich, wie du mich.
Friedrich Rückert (1788-1866), deutscher DichterWie hast du selig mich gemacht Du milde, dunkle Sommernacht! Es war so still in weiter Rund, Da lag verstummt auch Mund an Mund - Mein Liebster hat mich geküsst!
Ich träum es Nachts in süßer Ruh, Im Traum ists, was am Tag ich thu, Weiß nicht, ob Sturm ob Sonnenschein, Muss lächeln nur in mich hinein: Mein Liebster hat mich geküsst!
O dürft ich künden, was mich drängt, Was pochend fast die Brust mir sprengt, Auf dass die Welt, die nichts vergönnt, Den ganzen Himmel fassen könnt: Mein Liebster hat mich geküßt!
Angelika von Hörmann (1843-1921), österreichische DichterinIch möchte heute innig singen, Was hell in meiner Seele glüht, Und Dir des Herzens Sprache bringen In einem einfach wahren Lied.
Die trauten Klänge, sie verschweben, Sie leben – doch sie tönen nicht; Ach, mein durch Dich erblühtes Leben Ist ja mein herrlichstes Gedicht!
Karoline Pierson (1811-1899), deutsche SchriftstellerinIch will es dir an allen Tagen, neu und immer wieder sagen: Ich liebe dich mit Haut und Haaren, und das auch noch hundert Jahren. Dann lächelst du und gibst mir einen Kuss, dann kommt es vor, dass ich auch lächeln muss.
Ob Männer oder Frauen: Die Liebe macht vor niemandem halt. Kein Wunder also, dass sowohl Männer als auch Frauen bekannte Liebesgedichte verfasst haben.
Wem selbst die richtigen Worte fehlen, kann deshalb auf die romantischen Gedichte zurückgreifen, die bereits von verliebten Männern und Frauen verfasst worden sind.
Ob für den Liebsten oder die Angebetete, zum Hochzeitstag, Valentinstag, für die Einladung zur Hochzeit oder einfach so: Ein schönes Liebesgedicht lässt Herzen höher schlagen.